23. März 2011 11:30 Uhr Garching TUM “ Weiße Biotechnologie
In naher Zukunft wird die Industrielle Biotechnologie („Weiße Biotechnologie“) ,angesichts knapper werdender fossiler Ressourcen , eine zentrale Rolle bei der nachhaltigen Herstellung von Chemieprodukten spielen . Die Technische Universität München (TUM) schafft mit dem Forschungszentrum für Weiße Biotechnologie einen starken, interdisziplinären Forschungs- und Ausbildungsschwerpunkt in diesem Bereich. Technisches Herzstück des Forschungszentrums ist ein neues Technikum, das heute eröffnet wurde .

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Die Industrielle Biotechnologie („Weiße Biotechnologie“) nutzt Mikroorganismen oder Enzyme für die industrielle Stoffproduktion. Zu den Produkten gehören Spezial- und Feinchemikalien, Lebensmittel und Lebensmittelzusatzstoffe, Agrar- und Pharmavorprodukte, Hilfsstoffe für die verarbeitende Industrie, zunehmend aber auch großvolumige Chemieprodukte und Treibstoffe. Angesichts endlicher fossiler Ressourcen setzt die Industrielle Biotechnologie auf nachwachsende Rohstoffe und versucht diese mit Hilfe biologischer Katalysatoren selektiv in Chemieprodukte umzuwandeln. Die Erforschung neuer Biokatalysatoren und die darauf aufbauende Entwicklung neuartiger Produktionsverfahren ist die fach- und fakultätsübergreifende Zielsetzung des neuen Forschungszentrums für Weiße Biotechnologie der TU München. Vier Millionen Euro investierten die Technische Universität München und der Freistaat Bayern in Bau und Grundausstattung dieser in der internationalen Hochschullandschaft einzigartigen Anlage. Sie eröffnet den Forschern den Zugang zu neuen Biokatalysatoren und Bioprodukten und ermöglicht den Studenten eine praxisnahe Ausbildung. Fermenter mit bis zu 1000 Litern Volumen und entsprechende Einrichtungen zur Aufarbeitung der Produkte erlauben die Untersuchung der Hochskalierung vom Labor- bis in den Pilotmaßstab und bilden in Zusammenarbeit mit industriellen Kooperationspartnern die Basis für einen erfolgreichen Technologietransfer. Der zum Wintersemester 2010/11 neu eingerichtete Masterstudiengang „Industrielle Biotechnologie“, der erste Masterstudiengang der Munich School of Engineering der TUM, trägt dem wachsenden Bedarf an Ingenieuren in diesem Bereich Rechnung. Interdisziplinäre Grundlagen werden individuell sowohl für ausgewählte Absolventen von Natur- als auch ingenieurwissenschaftlichen Bachelorstudiengängen vermittelt, bevor die wissenschaftliche Ausbildung in den vier Schwerpunkten Enzyme Engineering, Metabolic Engineering, Bioprocess Engineering und Bioseparation Engineering durch die Professuren des Forschungszentrums für Weiße Biotechnologie erfolgt. Der Masterstudiengang Industrielle Biotechnologie der TU München ist bundesweit einmalig und gilt als Vorreiter in Europa.

Foto : Bayexna
Namenverzeichnis : Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang A. Herrmann, Präsident der TUM- Dr. Ronald Mertz, Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie - Prof. Dr.-Ing. Dirk Weuster-Botz, Lehrstuhl für Bioverfahrenstechnik, TUM - Dr. Dominik Maslak Bioverfahrenstechnik TUM
Quelle : Technische Universität München (TUM)
Info : Die Technische Universität München (TUM) ist mit rund 460 Professorinnen und Professoren, 7.500 Mitarbeitern (einschließlich Klinikum rechts der Isar) und 26.000 Studierenden eine der führenden Universitäten Europas. Ihre Schwerpunktfelder sind die Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften, Lebenswissenschaften, Medizin und Wirtschaftswissenschaften. Nach zahlreichen Auszeichnungen wurde sie 2006 vom Wissenschaftsrat und der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur Exzellenzuniversität gewählt. Das weltweite Netzwerk der TUM umfasst auch eine Dependance in Singapur. Die TUM ist dem Leitbild einer unternehmerischen Universität verpflichtet.